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Wann ist eine Blume schön?
Diese Frage kann eigentlich nur der Einzelne für sich entscheiden.
Z. B. der Löwenzahn als Pusteblume – bizarr und schön die Form, die Anordnung der Samen?! Eine Wiese im Mai – nicht gemäht und damit in voller Pracht – ein Wunder an Farbe und Form. Gelb blüht der Wiesen-Bocksbart, hellviolett die Skabiose, der Wiesen-Salbei bringt sich mit einem Blauton ein, der Wiesen-Fuchsschwanz punktet mit seiner bizarren Form. Und am Rand zum Wald wächst das relativ seltene Hohe Veilchen. Und bestimmt fällt dann noch der Schaum der Schaumzikade auf. Was fehlt? Die vielen, vielen bunten Schmetterlinge! Kein einziger Edelfalter, kein Weißling, kein Augenfalter, kein Bläuling! Und das in einem Naturschutzgebiet!
Jetzt "explodiert" die Natur!
Auch wenn am späten Vormittag die Temperatur nur 15 °C im Schatten an diesem 4. Mai erreichte, die starke Sonneneinstrahlung lässt am Marbach-Stausee die Sumpfdotterblume und das Waldmoos erblühen. Blesshühner brüten unweit des Ufers, eine ausgesetzte amerikanische Schmuckschildkröte (wahrscheinlich eine Rotbauch-Schmuckschildkröte) sonnt sich auf ihrem in das Wasser ragenden Lieblingsast. Bei 15 °C fliegen eigentlich noch keine Libellen, aber wenn die Sonne auf die Uferpflanzen "knallt", erreicht man hier schnell auch Temperaturen von über 20 °C. Und so kann ich die Sichtung der Großen Pechlibelle und der Frühen Adonisjungfer vermelden.
Der "Marbach-Stausee-Biber" fällt jetzt nicht nur am NW-Ufer und am W-Ufer Bäume, am Südufer kann man jetzt auch seine Spuren beobachten. Nachdem ich die Meldung gelesen habe, dass der Biber an der Gersprenz, der Mümling und im Oberzent (Beerfelder Gebiet) nachgewiesen wurde, schlussfolgere ich, dass er von der Mümling in den Marbach und so in den Stausee gelangte. Aber wo hat er seine Biberburg? Nichts deutet am Ufer auf seinen Höhle hin, da der Zugang immer unter der Wasseroberfläche liegt. Biber sind nachtaktiv. Man könnte ja sich in einer lauen Frühlingsnacht auf die Lauer
legen ... Man könnte, aber...
Diese Karte habe ich aus Wikipedia entnommen und modifiziert: Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Verlaufskarte_Muemling.png?uselang=de
Beobachtung in einer Waldwegpfütze:
Eine Pfütze im Wald. Der Wanderer umgeht sie, das Wildschwein nimmt sie als Suhle und Molche als Paarungsgewässer. So nutzen auch die Bergmolche in ihrem bevorzugten Lebensraum (Wald mit Kleingewässern)
diese Pfütze im April/Mai als Fortpflanzungsstätte. Da immer mehr Waldwege geschottert werden, nimmt der natürliche Lebensraum dieser Molche bedrohlich ab. Wenn Sie also als Wanderer über Pfützen hüpfen müssen, so ärgern Sie sich nicht. Schauen Sie in die Pfütze, ob dort Leben ist.
Wenn Sie um den Bruchsee bei Heppenheim spazieren, wandern oder joggen, werden Sie garantiert nichts finden, was an eine ehemalige Kiesgrube erinnert. 1968 begann der Bau der A5, und als diese Kiesgrube, wie viele andere entlang der heutigen A5, nicht mehr gebraucht wurden, entstanden an der Bergstraße eine Reihe kleinerer Baggerseen. Der heutige Bruchsee ist ein ideales Naherholungsgebiet mit einem Kinder-Spielplatz, dem Trimm-dich-Pfad und dem Vogelpark (etwa 300 Vögel – 65 Arten). Und der See selbst lädt zum Beobachten ein. Aktuell sind immer zu sehen: Graureiherkolonie (ca. 10 Vögel), Kormorane, Teich- und Blesshühner, Störche, Graugänse, Kanadagänse, Haubentaucher, Lurche und Schildkröten. Und im angrenzenden kleinen Auwald können Sie eine Vielzahl einheimischer Singvögel beobachten.
Frühe Wanderungen lohnen sich!
Der Marbach-Stausee präsentierte sich als Vogelparadies. Die großen Schreitvögel dominieren das Uferbild: Grau- und Silberreiher. Die Fluchtdistanz der Vögel betrug mehr als 100 Meter - leider! Aber wenn sich die großen Vögel in den Himmel erheben, ist dies ein majestätisches Erscheinungsbild.
Und wie schon im vergangenen Jahr – auch im Spätwinter - fielen 30 bis 40 Kormorane auf der Wasserfläche ein und das "große Fischen" begann. Mehr als 1 Minute musste man warten, um einen abgetauchten Kormoran wieder an der Wasseroberfläche zu sehen.
Es ist Ende Februar und der meteorologische Frühlingsanfang ist nicht weit. Aber trotzdem ist es ungewöhnlich, gleich mehrere schwarze Holzbienen an der Wand fliegen bzw. sitzen zu sehen. Wikipedia: "In Mitteleuropa scheint ihr Auftreten auf wärmebegünstigte Lebensräume beschränkt. Dort tritt die Art mitunter häufig auf; ansonsten wird sie selten gemeldet. Im Mittelmeerraum ist die Große Holzbiene eine der häufigsten Bienenarten. Sie besiedelt sonnige Lebensräume mit ausreichend mürbem Totholz als Nistmöglichkeit, insbesondere Gärten und Streuobstwiesen am Rande von menschlichen Siedlungen. In Mitteleuropa fliegt die Art ab August und nach der Überwinterung von April bis Juli."
"Von dem Schnee noch halb verdeckt,
leise sich ein Blümchen reckt ..."
Und - welches Blümchen ist wohl im Kindergedicht gemeint? Klar, das kann nur ein Schneeglöckchen sein! Der wenige Schnee im Odenwald ist Vergangenheit. Frühblüher schaffen jetzt Nahrungsquellen für die ersten Bienen. Und deshalb stehen auch alle Frühblüher unter Schutz. Im Kräutergarten, angelegt an der Südseite der Burg Lindenfels, da blühen jetzt Schneeglöckchen, Märzenbecher, Nieswurz und ein Winterblüher aus Nordamerika: die Zaubernuss. Und die Weidenkätzchen warten nur auf die wärmenden Sonnenstrahlen.
"Wenn es Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit."
Ob die alte Bauernregel auch für dieses Jahr gilt? Die Meteorologen sagen, dass sei zu 70 % richtig. Also: "Weihnachten im Klee, Ostern im Schnee." Warten wir es ab.
Allerdings hat der Frühling den Rhein schon fast erreicht. Leichtes Hochwasser kündet von der Schneeschmelze im Hochschwarzwald und in den Alpen. Und in einer Schlehenhecke hat sich eine Blüte versteckt. Eine Rote Taubnessel meint auch schon, dass es April sei, und zeigt ihre Lippenblüten.
Aber besonders auffallend waren die vielen Zunderschwämme. Wie alle Baumpilze erfüllen sie im Kreislauf der Natur eine wichtige Aufgabe: das Zersetzen des Holzes. Unsere Altvorderen allerdings erkannten das Besondere an diesem Baumpilz.
"Schon im Neolithikum wurde die locker-filzige Mittelschicht des Pilzes, die sogenannte Trama, zu Zunder verarbeitet (siehe auch Ötzi). Durch diesen Verwendungszweck hat der Pilz seinen Namen erhalten. Zunderschwämme wurden etwa in dem schwedischen Pfahlbau Alvastra und der Schussenrieder Feuchtbodensiedlung Ehrenstein bei Ulm gefunden.(entn.: Wikipedia)
Erstaunlich, was man alles an einem kühlen Wintermorgen entdecken kann. Raureif bedeckt die Wiesen und Wege; man ahnt, dass es Winter sein muss. Bisher war es zwar ein milder Winter - wenigstens im Odenwald. Und selbst auf den hohen Odenwaldbergen lag kaum Schnee. Auf den Wiesen bei Abtsteinach, 500 m hoch gelegen, entdeckt man Hunderte, Tausende von Mäuselöchern. Mäuse haben viele Fressfeinde, allen voran Greifvögel, Eulen, Füchse und Mauswiesel. Um trotzdem die Art zu erhalten, hat die Natur vorgesorgt. Wikipedia: "Die Tragzeit beträgt im Mittel 21 Tage, die frisch geborenen Jungmäuse wiegen im Mittel 1,4 g. Die Augen öffnen sich im Alter von 11 Tagen; die Säugezeit beträgt 17 bis 19 Tage. Weibchen sind bereits im Alter von 12-14 Tagen geschlechtsreif, das heißt noch während der Säugezeit, und werden dann auch bereits häufig begattet. Den ersten Wurf kann ein Weibchen daher bereits im Alter von 33 Tagen zur Welt bringen. Begattungen unmittelbar nach der Geburt der Jungen sind häufig, sodass die Weibchen unter optimalen Bedingungen alle 20 Tage werfen können."
Im Wald verharrten 2 Feldhasen auf dem Weg, um dann schnellsten im Gebüsch zu verschwinden. Es gibt ihn also noch den Lepus europaeus, den europäischen Feldhasen.
Er steht auf der Roten Liste, seine Art ist gefährdet. Und eigentlich dürfte er nicht mehr auf der Liste der jagdbaren Tiere stehen.
Jagdbar ist auf alle Fälle das Rehwild. Sein Bestand ist nicht gefährdet, und da Luchs und Wolf nicht für eine Dezimierung der Reh-Bestände infrage kommen, muss der Mensch eingreifen.
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