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Mehr als 250 Ausflugstipps für den Odenwald (mit Fotos und Erläuterungen) sind aufgelistet. Sie finden hier alle wichtigen Orte,

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Landschaften, Parks und Gärten des Odenwaldes und seiner näheren Umgebung. Hier finden Sie auch meinen kleinen Exkursionsführer 

und eine Sammlung der  Sagen des Odenwaldes. Schauen Sie doch mal rein - in den Odenwald!

Jeden Monat gibt es Geschichten und Geschichtchen, Wissenswertes, Ernsthaftes und Amüsantes aus dem Odenwald zu einem bestimmten Thema.

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ein uraltes Kulturgut:

 

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  Juli bis September

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Vorsicht giftig!  (1. Seite)

Einige der schönsten Pflanzen, die wir gern betrachten und uns an ihrer Blütenpracht oder an den roten oder schwarzen Beeren im Herbst erfreuen, sind stark giftig. Auch im Odenwald und im Ried wachsen einige der Pflanzen, die uns den Tod bringen können.

(Um ein Bild zu vergrößern, klicken Sie drauf! Wenn Sie den Namen der Giftpflanze anklicken, gelangen Sie zur entsprechenden Seite der Wikipedia-Bibliothek!)

Der Klatschmohn, auch Mohnblume oder Klatschrose genannt
Der Klatschmohn, auch Mohnblume oder Klatschrose genannt

Der Klatschmohn wurde zur Blume des Jahres 2017 gewählt! Er stammt aus Eurasien oder Nordafrika und ist ein Ackerunkraut. Heute ist die Pflanze sehr selten auf den Feldern zu sehen.  Der Grund zur Wahl dieser Blume: "Die Loki Schmidt Stiftung möchte damit auf die Gefährdung und den Verlust von Ackerwildpflanzen aufmerksam machen und sich für die Förderung der bunten Vielfalt im Landbau einsetzen. " (entn. Loki Schmidt Stiftung)

"Der Klatschmohn ist eine sommergrüne, einjährige bis zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 90 Zentimetern erreicht. In gegliederten und netzartig verbundenen Milchsaftröhren wird Milchsaft produziert. Der wenig verzweigte Stängel ist relativ dünn und behaart." (entn. Wikipedia)

Wikipedia zur Giftigkeit:

"Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber der Milchsaft. Die jungen Blätter vor der Blütezeit, Blütenkronblätter, die jungen grünen Früchte und Samen sind mäßig verwendet unbedenklich. Nach Verzehr größerer Mengen Samen kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen kommen. Früher kamen bei Kindern häufiger Vergiftungen mit Klatschmohn vor, die zu Blässe, Müdigkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen führen können. Anscheinend besitzt Rhoeadin eine krampfanregende Wirkung."

Wald-Geißblatt
Wald-Geißblatt

Wikipedia: "Das Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum), auch Wildes Geißblatt, Deutsches Geißblatt oder Wald-Heckenkirsche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Lonicera periclymenum wächst als Liane bis zu 25 Meter lang empor.

Dabei teilt sich die Pflanze in mehrere Schlingen, die einen Baum regelrecht „einspinnen“ können und so viel Kraft haben, dass sie schraubige Vertiefungen rund um den Ast oder Stamm hinterlassen. An felsigen Küstenabschnitten liegen die Lianen ausgebreitet auf dem Untergrund.

Das Wald-Geißblatt blüht mit cremeweißen bis gelblichen Blüten, die einen süßen Duft verbreiten. Es werden kleine, rote Beeren gebildet."

Zur Giftigkeit: "Immer wieder verlocken die Beeren kleine Kinder zum Naschen, allerdings oft mit nachfolgendem Krankenhausaufenthalt, denn die Früchte des Wald-Geißblattes sind giftig und verursachen Brechdurchfälle und Reizungen des Verdauungssystems." (aus Wikipedia)

Das Immergrün - ein kriechender, bodenbedeckender Halbstrauch.
Das Immergrün - ein kriechender, bodenbedeckender Halbstrauch.

Es wächst im Odenwald und im Ried, es liebt schattige bis halbschattige Standorte und so mancher Gärtner, der den kriechenden Halbstrauch als Bodenbedecker in den Vorgarten gepflanzt hatte, möchte ihn wieder los werden.: das Kleine Immergrün, das in allen Teilen giftig ist.

Wikipedia: "... wurde früher als Heilpflanze zur Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt, aber 1987 hat das Bundesgesundheitsamt die Zulassung für alle immergrünhaltigen Präparate widerrufen. Im Tierversuch zeigten sich nämlich Blutschäden, die nicht auf die Hauptalkaloide, sondern auf Begleitkomponenten zurückzuführen sind. Immergrünkraut (Vincae minoris herba) darf nicht mehr als Rezepturarzneimittel verwendet werden. Von diesem Verbot nicht betroffen sind Vincamin-Fertigpräparate, die aus den Pflanzen gewonnen werden oder synthetisch hergestellt werden, und homöopathische Präparate. Sie werden bei zerebralen Durchblutungsstörungen eingesetzt."

Diese Pflanze gilt als Kulturrelikt (Römer brachten sie nach Germanien) und noch heute deutet das „Immergrün“auf mittelalterliche Burganlagen und Siedlungen hin, die schon seit Jahrhunderten aufgegeben worden sind.

Gundermann - blüht bereits im Februar
Gundermann - blüht bereits im Februar

Der Gundermann gehört zu der Familie der Lippenblütler. Er wächst als wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und ist im Odenwald und im Ried häufig anzutreffen (bevorzugt feuchte Stellen in Wiesen und Wäldern). Wie viele giftige Pflanzen ist der Gundermann zugleich eine seit Jahrhunderten wichtige Heilpflanze.

Wikipedia: "Aufgrund der ätherischen Öle und der Bitterstoffe wurde der Gundermann früher als Gewürzpflanze verwendet. Sie bedingen aber auch die Giftigkeit für viele Säugetiere, besonders Pferde, aber auch für andere Nutztiere und etliche Nagetiere."

Interessant auch: "Der reiche und regional sehr unterschiedliche Aberglaube rund um diese Pflanzenart gilt als Hinweis, dass sie bereits bei den germanischen Völkern als Heil- und Zauberpflanze Verwendung fand. Als Heil- und Schutzzauber sollte er gegen Krankheiten wie Pest, auch gegen Hexen wirken. In vielen Regionen spielte er eine Rolle in Milchzaubern."

Gold-Hahnenfuß - ein Frühblüher
Gold-Hahnenfuß - ein Frühblüher

Wikipedia: "Der Gold-Hahnenfuß (Ranunculus auricomus agg.), manchmal auch Goldgelber Hahnenfuß, Goldschopf-Hahnenfuß oder Goldhaar-Hahnenfuß genannt, ist eine formenreiche Artengruppe aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)". 

Der Gold-Hahnenfuß gehört zu den Frühblühern, bevorzugt Laub- und Auwälder (kalkige, nährstoffreiche und grundwasserdurchzogene Lehmböden) und ist wie alle Hahnenfußgewächse giftig.

Merkmale einer Hahnenfuß-Vergiftung könnten sein: Brennen im Mund, Brechen, Magen- und Leibschmerzen, Durchfall, allgemeine Körperschmerzen, Schwindel, Abnahme der Herzleistung, Atemnot 

Zweige des Faulbaumes mit reifen Früchten
Zweige des Faulbaumes mit reifen Früchten

Der Faulbaum ist ein 1,5-3 m hoher Strauch, seltener ein bis zu 7 m hoher Baum. Er bevorzugt frische wechselfeuchte Böden. Er wächst im Ried sowie im Odenwald. Die Rinde des Faulbaumes riecht nach Fäulnis und gab dem Strauch/Baum den Namen.

Wikipedia: „Die getrocknete Rinde der Stämme und Zweige wird als Faulbaumrinde (Frangulae cortex) pharmazeutisch genutzt.

Die Rindendroge dient als dickdarmwirksames Abführmittel zur kurzzeitigen Behandlung von Verstopfung. Dazu wird die Rinde von den Stämmen und Ästen geschält und entweder an der Sonne getrocknet und danach ein Jahr gelagert oder bei höheren Temperaturen (80 bis 100 °C) künstlich gealtert.“ ... „ Beeren, Blätter und frische Rinde sind als giftig eingestuft. Vergiftungen gelten als selten. Sie treten nach Verzehren der Früchte durch Kinder oder durch Verwendung großer Mengen frischer Rinde als Abführmittel auf. Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen bis hin zu wässrigem und blutigem Durchfall.“

Bild oben: Blüte - Bild unten: unreife Früchte des Bittersüßen Nachtschatten. (Besonders giftig sind die unreifen grünen Beeren.)
Bild oben: Blüte - Bild unten: unreife Früchte des Bittersüßen Nachtschatten. (Besonders giftig sind die unreifen grünen Beeren.)

Der Bittersüße Nachtschatten hat viele Namen (siehe Wikipedia). Diese Kletterpflanze mit der schönen gelb-violetten Blüte bevorzugt feuchte Böden und helle Standorte (Auwälder, Hecken und Gebüsch). Sie wächst im Ried und im Odenwald. Wie alle Nachtschattengewächse ist der Bittersüße Nachtschatten giftig, und zwar alle Teile. Wikipedia: "In den grünen und gelb werdenden Beeren ist der Glyco-Alkaloidanteil am höchsten, niedriger in den Blättern und Stängeln und am niedrigsten, bis fast fehlend, in vollreifen Früchten. Für Kinder können 30 bis 40 (oder weniger) unreife Beeren tödlich sein."

Wie viele Giftpflanzen ist der Bittersüße Nachtschatten auch zugleich Heilpflanze. Wikipedia: "In der Volksheilkunde wurde die Pflanze auch als Blutreinigungstee, bei Übelkeit, Rheuma, chronischer Bronchitis und bei Asthma eingesetzt. Homöopathische Zubereitungen verabreicht man bei fieberhaften Infekten, Erkrankungen der Atmungsorgane, des Magen-Darm-Kanals der Harnwege, der Gelenke und der Haut."

Jakobs-Kreuzkraut - bereits im Juni beginnt die Blüte
Jakobs-Kreuzkraut - bereits im Juni beginnt die Blüte

Das Jakobs-Kreuzkraut, auch Jakobs-Greiskraut genannt, gehört zu den sogenannten Unkräutern, die auf Brachen, Magerrasen, Wiesen wachsen.

Wikipedia: "Diese Pflanzenart wird von Landwirten und Pferdehaltern nicht gerne gesehen, da alle ihre Teile aufgrund der enthaltenen Leber schädigenden Pyrrolizidinalkaloide giftig sind und dies auch bei Hautkontakt. Der Gehalt ist in den Blüten bis zu doppelt so hoch wie im Kraut. Im Einzelnen sind Acetylerucifolin, E-Erucifolin, Z-Erucifolin, 21-Hydroxyintegerrimin, Integerrimin, Jacobin, Jacolin, Jaconin, Jacozin, Retrorsin, Ridellin, Senecionin, Seneciphyllin, Senecivernin, Spartioidin und Usaramin vorhanden. Die Alkaloide bleiben, im Gegensatz zu vielen anderen Giftpflanzen, bei der Konservierung in Heu oder Silage wirksam und werden auf diese Weise auch von Weidetieren mit aufgenommen, die die im frischen Zustand bitter schmeckenden Kräuter ansonsten eigentlich meiden." ... "Wegen seiner Giftigkeit wird das Jakobs-Greiskraut heute nicht mehr als Heilpflanze verwendet. Es ist möglich, dass Pyrrolizidinalkaloide über pflanzliche Nahrungskomponenten in den menschlichen Nahrungskreislauf eingetragen werden. Der Übergang von Pyrrolizidinalkaloiden in den Nektar und mit diesem in Honig wurde nachgewiesen."

Johanniskraut
Johanniskraut

Das Johanniskraut blüht vom Juni bis August und ist leicht giftig. Für den Landwirt ist es ein Unkraut, für die Medizin eine seit Jahrhunderten anerkannte Heilpflanze. Sie ist zur Arzneipflanze des Jahres 2015 gewählt worden. Auch interessant - Wikipedia: "Volkstümlich wird es auch als Herrgottsblut bezeichnet. Schon die Germanen verehrten das Johanniskraut als Lichtbringer und Symbol für die Sonne. Geerntet wurde es zur Sommersonnenwende am 21. Juni, und zu Sonnenwendfeiern tragen Frauen und Mädchen Kränze aus Johanniskraut. Mit der Christianisierung verschob sich die rituelle Bedeutung auf Johannes den Täufer. Auf diesen beziehen sich neben dem deutschen Namen auch der englische St John's wort und der spanische Name hierba de San Juan, da die Pflanze um den Johannistag (24. Juni) herum blüht."

Frucht - Vierblättrige Einbeere
Frucht - Vierblättrige Einbeere

Die Vergiftungen mit der Vierblättrigen Einbeere, kurz Einbeere genannt, werden durch den Genuss der großen, wachsartigen Frucht verursacht, die auf den vier großen Blättern ruht. Die Pflanze enthält neben mehreren stark wirkenden Giften auch Saponine. Vergiftungserscheinungen: Durchfall, enge Pupillen, Kopfschmerz, Nierenentzündung. Die Vergiftung kann zum Tode führen (Atemlähmung). 

Die Einbeere wächst auch im Odenwald und bevorzugt feuchte, nährstoffreiche und humose Böden.

Zweiblättriger Blaustern
Zweiblättriger Blaustern

Der Zweiblättrige Blaustern ist eine mehrjährige Zwiebelpflanze. Sie wird 10 - 40 cm hoch. Sie wächst in der Rheinaue und bildet dort in Auwäldern, auf Wiesen oftmals einen "blauen Teppich". Im Odenwald ist die Pflanze selten. Blütezeit: März-April (besonders geschützt!)

Giftig ist die ganze Pflanze, besonders aber Zwiebeln und Samen.

Die Hauptwirkstoffe sind Saponine und in einigen Arten herzaktive Glykoside.

Vorsicht - der Saft kann bei empfindlichen Personen Hautreizungen hervorrufen.

Zypressen-Wolfsmilch
Zypressen-Wolfsmilch

Die Wolfsmilch ist allgemein bekannt. Man findet sie häufig im Odenwald und im Ried. Selbst bis in unsere Gärten hat es die Pflanze geschafft. Schneidet man den Stängel einer Wolfsmilchpflanze durch, so fließt der weiße Milchsaft - die "Wolfsmilch". Wikipedia: "Der deutsche Name Wolfsmilch (früher auch 'Wolfskrautmilch') erinnert an den ‚beißenden‘ Milchsaft der Pflanzen."

Umfangreich wird in der Online-Bibliothek Wikipedia erklärt, warum man vorsichtig mit der Wolfsmilch umgehen muss. In aller Kürze:

- Der Milchsaft dient als Fraßschutz und Wundverschluss.

- Inhaltsstoffe wirken ätzend und hautreizend. Vorsicht: Augen,

  Schleimhäute - starke Schmerzen!)

- Bei Verätzungen den Arzt aufsuchen. 

- Kleinkinder und Haustiere dürfen keinen Kontakt zu Wolfsmilchpflanzen bekommen.

Beinwell
Beinwell

Beinwell, auch Wallwurz oder Beinwurz genannt, ist eine uralte Heilpflanze, die von unseren Altvorderen erfolgreich bei der Behandlung von Knochenbrüchen, bei offenen Wunden und bei Bändern- und Sehnenverletzungen eingesetzt wurde. Beinwell ist weit verbreitet und im Odenwald und im Ried häufig zu finden.

 

Wikipedia vermerkt zur Giftigkeit der Beinwell-Pflanze: "Beinwell enthält wechselnde Mengen von Pyrrolizidinalkaloiden, die (in hoher Dosierung und als Einzelsubstanz) leberschädigend und krebsauslösend wirken. Die Kommission E  hat daher für Deutschland den Gebrauch als Heilpflanze nur unter Einschränkungen zugelassen. In Kanada und einigen Staaten der USA dürfen Beinwellprodukte zur inneren Anwendung nicht mehr vermarktet werden."

Buschwindröschen
Buschwindröschen

Das  Buschwindröschen ist ein Hahnenfußgewächs. In den Laub- und Mischwäldern des Odenwaldes und des Rieds ist es häufig anzutreffen (typischer Frühlingsbote). 

Schwerwiegende Vergiftungen werden dem Buschwindröschen nachgesagt. Laut Wikipedia: Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Hauptwirkstoff ist das Protoanemonin, das anscheinend beim Trocknen unwirksam wird. Daneben findet man Anemonol und weitere unbekannte Giftstoffe.“

Scharbockskraut
Scharbockskraut

Das Scharbockskraut wird etwa 10 – 30 cm hoch. Es blüht März/April und ist auf meist genügend feuchten Stellen, z. B. auf Waldwiesen, an Teichufern, aber auch in trockneren Grasbeständen und im Gebüsch zu finden. Wächst im Odenwald und in der Ebene.

Das Scharbockskraut ist in allen Teilen giftig, besonders aber im Wurzelstock und in den Brutknospen. Der Hauptwirkstoff Protoanemonin reizt die Schleimhäute. Die Vergiftungserscheinungen sind: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Früher wurden junge Blätter vor der Blütezeit geerntet, die dem Salat beigemengt wurden (herber, etwas scharfer Geschmack).  Vorsicht – nur für Kenner!

links: Märzenbecher  -  rechts: Schneeglöckchen
links: Märzenbecher - rechts: Schneeglöckchen

Auch ist der Frühlingsbote, das Schneeglöckchen, ziemlich giftig. Es enthält - wie auch der Märzenbecher - giftige Alkaloide, die in der Therapie Verwendung finden (z. B. bei Lähmungen, Nervenentzündungen).

Das allbekannte Maiglöckchen ist giftig und zugleich eine begehrte Arzneipflanze. Gesammelt werden die Blätter oder die gesamte blühende Pflanze. Die Droge enthält Glykoside, die die Tätigkeit des Herzmuskels beeinflussen. Vorkommen im gesamten Odenwald und in der Ebene.

 

Bild links: Maiglöckchen-Blüte

Bild rechts: Frucht - rote Beeren

So wie das Maiglöckchen zu den Giftpflanzen zählt, so gehören auch alle Weißwurzen (oft als Maiblume bezeichnet), auf dem Bild die Vielblütige Weißwurz, zu den giftigen Pflanzen. Im Ried und im Odenwald finden wir diese Weißwurz-Pflanzen an geeigneten Stellen. Gewarnt werden muss vor allem vor den schwarz-blauen Beeren, die im Spätsommer die Pflanze für Kinder attraktiv machen. Diese Beeren sind besonders giftig.

 

 

Bild oben: Blüte im Mai/Juni

Bild unten: giftige Beeren im Aug./Sept. 

 

Zu den gefährlichsten Pflanzen zählt die Schwarze Tollkirsche. Im Odenwald und in der Ebene kommt die Tollkirsche vereinzelt vor. Die großen, schwarzen Beeren sind besonders für Kinder verlockend. Symptome für Vergiftungen: ein Gefühl der Trockenheit im Mund und erweiterte Pupillen. Vorsicht auch bei anderen Nachtschattengewächsen wie dem Schwarzen Nachtschatten und der Kartoffel. (Bei der Kartoffel ist alles oberhalb des Bodens ungenießbar bis leicht giftig. Giftig sind auch die Keime.)

oben: Schwarzer Nachtschatten - Blüte  unten: grüne und schwarze Beeren
oben: Schwarzer Nachtschatten - Blüte unten: grüne und schwarze Beeren

Der Schwarze Nachtschatten gilt als Unkraut. Wir finden die Pflanze oftmals auf Brachen, am Feldrand, auf Ödland. Die einjährige krautige Pflanze wächst im Odenwald und im Ried. Kennzeichnend sind die kleinen Blüten (Blütezeit von Juni bis Oktober), die grünen oder gelblich-weißen oder schwarzen Beeren. Die weltweit verbreitete Pflanze gilt sowohl als Giftpflanze, als Heilpflanze und wird auch in einigen Regionen der Erde als Nahrungsmittel verwendet (spezielle Zubereitung, um Giftstoffe zu neutralisieren).

Wikipedia zur Giftigkeit: "Durch das Vorkommen von Solanin und anderen Alkaloiden, vor allem in den unreifen Früchten, werden immer wieder Vergiftungen beschrieben. Bei Kleinkindern ist zum Teil auch der eigentlich geringe Solaningehalt reifer Früchte ausreichend, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Die Symptome können dabei Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, erhöhte Herzfrequenz und Nierenreizung sein. Zudem treten Angstzustände, Krämpfe und Lähmungen auf, ebenso ein Ansteigen der Körpertemperatur mit anschließendem Abfallen unter den Normalwert. Bei starken Vergiftungen tritt der Tod durch Lähmung des zentralen Atemsystems ein."

Die Sumpfdotterblume liebt Feuchtigkeit und ist an geeigneten Stellen im Odenwald sogar häufig anzutreffen. Im zeitigen Frühjahr erscheint ihre große gelbe Blüte. Dieses Hahnenfußgewächs enthält - wie auch andere Hahnenfußgewächse - giftiges Protoanemonin, welches die Haut reizt. Der Saft der Pflanze darf nicht in die Augen kommen!

Wikipedia: "Die Gattung Nieswurz (Helleborus), auch Christrosen, Schneerosen oder Lenzrosen genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die 15 bis 25 Arten sind von Europa über Kleinasien bis Zentralasien und China verbreitet."

Wir kennen die Nieswurz vor allem aus den Gärten. Einst nur als Heil- und Zierpflanze angebaut, ist sie heute auch in freier Natur zu finden. Ihren Namen erhielt die Nieswurz durch die Tatsache, dass das geriebene Pulver der unterirdischen Pflanzenteile einen Niesreiz auslöst.

Die Giftigkeit der Nieswurz ist schon seit dem Altertum bekannt. Auch Hildegard von Bingen erwähnt die Nieswurz. Früher fehlte diese Pflanze in keinem Klostergarten. Wie bei jeder Gift- und Heilpflanze entscheidet die Dosierung über Heilung oder Tod.

(Wikipedia: "In 'Der Klosterjäger von Ludwig Ganghofer' warnt der Titelheld einen Frater, dem er die Nieswurz bringen soll: 'Zwei Tröpflein machen rot, zehn Tropfen machen tot.'“)

Rittersporne gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse. Und so wie viele Pflanzen dieser Familie gehören die Rittersporne zu den Giftpflanzen.

Der Feldrittersporn (Blütezeit Mai - Sept.) war früher ein häufiges Ackerunkraut, bevorzugt auf kalkhaltigen Böden. Giftiger aber sind die Verwandten: der Hohe Rittersporn (Blütezeit Juni - Sept.) und der daraus gezüchtete Gartenrittersporn. Sie sind mit die giftigsten Pflanzen, die bei uns wachsen.

Der Rittersporn enthält in allen Teilen giftige Alkaloide. Besonders giftig aber sind die Samen. Vergiftungserscheinungen: Durchfall, Störung des Bewegungsapparates, Hautreizungen und Einfluss auf die Herzmuskulatur.

So wie viele Giftpflanzen ist der Rittersporn zugleich eine wichtige Heilpflanze und wird als solche bereits seit dem Altertum verwendet.

Blauer Eisenhut
Blauer Eisenhut

Die Eisenhutpflanzen gehören zu den giftigsten Pflanzen. 2005 war Eisenhut die Giftpflanze des Jahres. Wie fast alle Giftpflanzen ist der Eisenhut zugleich als Heilpflanze geschätzt.

Zahlreich ist die Gattung Aconitum (Eisenhut) in Eurasien beheimatet. In Mitteleuropa sind die beiden blaublühenden Arten Blauer Eisenhut und Bunter Eisenhut sowie der gelbblühende Wolfs-Eisenhut am weitesten verbreitet. Eisenhut ist in der freien Natur sehr selten und steht unter Naturschutz. Als Gartenpflanze ist er dagegen weit verbreitet. Vorsicht bei der Gartenarbeit, die gesamte Pflanze ist giftig! (Wurzeln und Samen - besondere Vorsicht!)

Wikipedia: "Das Aconitin wird von der unverletzten Haut und den Schleimhäuten aufgenommen. Bei zarthäutigen Personen kann dies sogar zu Nesselausschlägen führen."

Interessant auch, wie der Eisenhut in vielen Mordfällen seit der Antike eine wichtige Rolle spielt. 

Wikipedia: "... Erzählungen überliefert, die auf die Giftigkeit dieser Pflanze hinweisen. So wird in der chinesischen und indischen Literatur oft der Einsatz von mit Eisenhut vergifteten Pfeilen erwähnt. Ähnlich wie beim Blauen Eisenhut in Europa kennt auch die chinesische Geschichte Morde, die mit Hilfe von Eisenhutpflanzen vollbracht wurden. So soll die Ehefrau des chinesischen Generals Huo Guang versucht haben, ihre Tochter in die Favoritenrolle zu bringen, indem sie die Kaiserin mit Eisenhutextrakten vergiftete. Diese Tradition ist bis heute nicht abgerissen. Zwischen 1980 und 1984 verzeichnete man allein in der chinesischen Provinz Sichuan 72 Todesfälle."

Die Kuhschelle, auch Küchenschelle genannt, ist vor allem bekannt als schöne Gartenpflanze. Sie mag trockenen Magerrasen und braucht viel Licht (Steppenpflanze). So häufig, wie die Kuhschelle in Gartenanlagen zu finden ist, so selten sieht man sie in der Natur (streng geschützt).

Kuhschellen enthalten wie alle Hahnenfußgewächse das giftige Protoanemonin. Wird die Pflanze verletzt, so wird das Gift freigesetzt und bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kommt es zu Vergiftungserscheinungen. Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung auf der Haut sind die Merkmale der sogenannten Hahnenfußdermatitis. Bei der inneren Aufnahme beeinflusst es das Nervensystem. Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen. 

Die Herbstzeitlose gehört zu den giftigsten Pflanzen und ist noch recht häufig im Odenwald und im Ried zu finden. Vergiftungserscheinungen (Brennen und Kratzen im Hals und in der Mundhöhle, Erbrechen) können erst nach Stunden beobachtet werden. Giftig sind alle Teile der schönen Herbstzeitlosen - selbst das Wasser, in dem ein Strauß Herbstzeitlose stand.

Da z. Zt. der Bärlauch als hochwertiges Gemüse angepriesen wird, häufen sich die Vergiftungen mit der Herbstzeitlosen. Ihre Blätter ähneln sich sehr. (Merke: Zerreibt man ein Bärlauchblatt, so riecht es stark nach Knoblauch.)

 

 

Bild oben:  Blüte - August bis Oktober

Bild unten: Blätter mit Samenkapsel im Frühsommer 

Seidelbast links mit roter Frucht, rechts in Blüte
Seidelbast links mit roter Frucht, rechts in Blüte

Der Seidelbast - im Odenwald nur sehr selten zu finden - ist ein Frühblüher (Februar- April) und wird deshalb auch gern im Garten gepflanzt. Die ganze Pflanze ist stark giftig. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Krämpfe, Blutungen und Brennen in der Kehle. Von diesem würgenden und brennenden Gefühl stammt auch der Name „Kellerhals“, den unsere Altvorderen für diese schöne Gift- und Arzneipflanze verwendeten. Bereits 5 bis 10 rote Seidelbast-Beeren genügen für eine lebensbedrohliche Vergiftung!

Bild links: Aronstab Blüte   Bild Mitte: unreifer Fruchtstand Bild rechts: reife Beeren
Bild links: Aronstab Blüte Bild Mitte: unreifer Fruchtstand Bild rechts: reife Beeren

Auch an vielen Stellen im Odenwald und im Ried zu finden: der Aronstab. Die Pflanze mag Feuchtigkeit und Halbschatten. Man findet sie oft unter Sträuchern in feuchten Wäldern. Die roten Beeren, die besonders Kinder anlocken können, sind giftig - wie die ganze Pflanze auch. 

links roter Fingerhut - rechts gelber Fingerhut
links roter Fingerhut - rechts gelber Fingerhut

Der als Arzneipflanze hoch geschätzte Rote Fingerhut kommt im Odenwald auf Lichtungen noch häufig vor. Auch der Gelbe Fingerhut ist im Odenwald vertreten, wenn auch sehr selten, und ist aber genauso giftig wie die Verwandtschaft - der Roter Fingerhut.

Blüte und gefleckter Stängel
Blüte und gefleckter Stängel

Der Gefleckte Schierling gehört zu den giftigsten Pflanzen, die in Mitteleuropa wachsen. Er wird 80 – 200 cm hoch, ist ein Doldenblütler und man findet ihn am Weg, auf Ruderalstandorten, in der Nähe menschlicher Siedlungen. Er bevorzugt Böden mit ausreichender Nitratmenge.  In allen Teilen der Pflanze ist der Wirkstoff Alkaloid Coniin vorhanden, das für den Erwachsenen in einer Dosis von 0,5 bis 1 g tödlich ist. Zwei andere Doldenblütler sind ebenfalls besonders giftig: der Giftwasserschierling und die Hundspetersilie. Also – Vorsicht vor den schönen hohen Doldengewächsen! Sie alle wachsen an geeigneten Stellen im Odenwald und im Ried.

 

Ein wichtiges Erkennungsmerkmal für den Gefleckten Schierling sind die rot gefleckten Stängel im unteren Bereich. Auch haben die Stängel einen blauen Reif-Überzug - ähnlich wie reife Pflaumen. (Siehe Bild rechts!)

Riesen-Bärenklau
Riesen-Bärenklau

Der Bärenklau gehört zu den Doldengewächsen. Der deutsche Name leitet sich von der Bärenklaue ab. Die meist mehrjährige Pflanze blüht von Juli bis September. Zu finden ist der Bärenklau oft an Wald- und Wegrändern sowie auf feuchten, nährstoffreichen Böden. Im Ried und im Odenwald kann man die äußerst giftige Pflanze finden.

Insbesondere der Saft ist stark giftig. Unter Sonnenlichteinwirkung löst der Saft eine fototoxische Reaktion aus. Diese fototoxischen Reaktionen sind besonders ausgeprägt beim Riesen-Bärenklau.

Bild oben: Blüte der Roten Zaunrübe;                    Bild unten: Früchte der Roten Zaunrübe
Bild oben: Blüte der Roten Zaunrübe; Bild unten: Früchte der Roten Zaunrübe

Die Weiße Zaunrübe stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet. Die mehrjährige Pflanze mit weißer, rübenartiger Wurzel und bis zu 4 m langem, rankendem Stängel ist wie ihre Verwandtschaft, die Rote Zaunrübe, giftig. Sie wächst im Ufergestrüpp der Auen, an Zäunen und ist heute fast in jedem Weinberg zu finden. Zaunrüben enthalten Cucurbitane. 15 der schwarzen Beeren der Weißen Zaunrübe sollen bereits für Kinder tödlich sein. Auch äußerlich wirkt die Zaunrübe hautreizend und kann Blasen verursachen. 

Giftigkeit der Roten Zaunrübe: Alle Teile sind giftig, besonders die Wurzel, Beeren und Samen. 40 Beeren sollen einen Erwachsenen töten, 25 Beeren ein Kind! 

Also Hände weg von der Pflanze aus der Familie der Kürbisgewächse.

 

Interessant auch, dass die Rote Zaunrübe früher nicht nur ein Heilmittel, sondern auch als Zauberpflanze angesehen wurde. Die Form der Wurzel erinnert an eine Menschengestalt. 

Der Weiße oder Gemeine Stechapfel ist eine einjährige Pflanze und kann ca. 1 m hoch werden. Die Früchte sind stachlige Kapseln (bis 5 cm lang). Der Stechapfel gilt als Unkraut in Gärten und besonders in Weinbergen. Alle Pflanzenteile sind giftig. Das gilt besonders für die Wurzeln und den Samen. Auf Grund der hohen Giftigkeit wird in der BRD der Stechapfel nicht mehr in der Pharmazie eingesetzt.

 

Bild:

oben: Frucht Stechapfel

unten: Samen des Stechapfels 

 

Bild links: Blüte, rechts: Schoten
Bild links: Blüte, rechts: Schoten

Besenginster ist häufig in der Ebene und im Odenwald anzutreffen. Er bevorzugt kieselhaltigen Boden. Er zählt zu den sehr giftigen Pflanzen. In der Vergangenheit wurden die Blätter für Heilzwecke gesammelt. Vorsicht auch vor den großen Hülsen. Etliche Vergiftungen gehen auf ihr Konto.

Das Pfaffenhütchen ist sowohl im Auwald als auch im Odenwald zu finden. Der 2-6 m hohe Strauch dient vielen Vögeln mit den roten Beeren als Winterfutter. Menschen sollten den Strauch mit Vorsicht begegnen. Die ganze Pflanze ist giftig. Samen, Blätter und Rinde enthalten Bitterstoffe, die abführend und brecherregend wirken. Verschiedene Herzglykoside und Alkaloide schädigen die Herzmuskulatur. Es kann zu schweren Herzproblemen kommen. 35 Beeren sollen tödlich sein! Also Vorsicht! 

Anm.: Früher wurde die aus dem Holz des Paffenhütchens gewonnene Holzkohle als Zeichenkohle verwendet.

 

Bild oben:Blüte des Pfaffenhütchen und Strauch im Herbst (geöffnete Kapselfrüchte)

Bild unten: Pfaffenhütchen-Strauch mit grünen Früchten (Sommer) und weiße Früchte bei der Form Euonymus europaeusf. albus

Bild links: Goldregenblüte - Bild rechts: Früchte
Bild links: Goldregenblüte - Bild rechts: Früchte

Goldregen ist ein beliebter Zierstrauch und war 2012 die Giftpflanze des Jahres. Er kommt im Odenwald und im Ried vereinzelt vor. Goldregen blüht im Mai und ist stark giftig. Verwechseln kann man die Blüten des Goldregens mit denen der Robinie. Der Nektar der Blüten kann Vergiftungen herbeiführen. Noch giftiger sind die bohnenähnlichen Früchte. Die Vergiftungssymptome sind die gleichen wie bei Nikotin: Blässe, Schwitzen, Unwohlsein, Erbrechen, Durchfall, (Bei Verdacht zum Arzt!)

Das Gift Cytisin wirkt wie Nikotin; es macht aber nicht süchtig. So wurden die Blätter des Goldregens im 1. Weltkrieg als Tabakersatz verwendet. Auch wurde 1964 aus der Pflanze ein Raucherentwöhnungsmittel gewonnen (Tabex), welches bis heute noch in Bulgarien vertrieben wird.

In Europa kommen zwei Arten der Pflanzengattung Schneeball vor: der Gemeine Schneeball und der Wollige Schneeball. Beide wachsen auch im Odenwald und im Ried und beide sind giftig. Die Blüte des Schneeballs kann man leicht mit der Blüte des Schwarzen Holunders verwechseln. Die Früchte des Schneeballs werden von einigen Vögeln (z. B. Drosseln) gemieden, für andere Vögel dienen die Früchte aber als willkommenes Winterfutter. Über den Grad der Giftigkeit der Pflanze streiten wohl noch die Gelehrten. Fest steht, dass wiederholt besonders von Kindern die roten, unreifen Beeren genascht werden und dass man dann eine Vergiftung feststellen musste. Also - lieber die Hände weg von den roten und schwarzen Beeren.

 

Interessant auch, dass bei der 5300 Jahre alten Gletschermumie Ötzi die gefundenen Pfeile aus dem Wolligen Schneeball gefertigt waren. (Beste Flugeigenschaften!)  

 

Bild oben: Beeren - Wolliger Schneeball     Bild unten: Beeren - Gemeiner Schneeball                                

Früchte des Roten Hartriegel
Früchte des Roten Hartriegel

Der Rote Hartriegel ist häufig im Odenwald und Ried zu finden. Sein Name verweist auf die roten Herbstblätter und auf das harte Holz, welches von Drechslern geschätzt wurde. Der Strauch wird oft als Zierpflanze angebaut, ist auch eine wichtige Bienenweide.

 

Wikipedia:

"Giftige Pflanzenteile: Früchte und Blätter.

Hauptwirkstoffe: In Blüte und Blättern ein Flavonglykosid, Gallussäure und Ellagsäure. Im frischen Blätterdestillat Salicylsäure. Wurzel und Zweige enthalten Verbenalin. Die Frucht enthält ein Anthocyankomplex.

Vergiftungserscheinungen: Die als giftverdächtig geltenden Früchte sind roh fast ungenießbar und können bei Kindern höchstens eine Gastroenteritis bewirken.

Wirkungen auf die Haut: Reizerscheinungen treten nach Berührung der Blätter an empfindlichen Hautstellen auf. Die Wirkung ist den mit Calciumcarbonat inkrustierten Blatthaaren zuzuschreiben."

In Mitteleuropa wachsen drei Holunderarten. Am bekanntesten ist der Schwarze Holunder, der in der Ebene genau wie in Mittelgebirgslagen zu finden ist. Der Rote Holunder, auch als Berg-, Hirsch- oder Traubenholunder bezeichnet, bevorzugt höhere Gebirgslagen und ist im Odenwald weit verbreitet. Der Zwergholunder kommt auch vereinzelt in Südhessen vor. Er bevorzugt Waldränder, Lichtungen, Ödland. Während die Früchte des Schwarzen und des Bergholunders als Vitaminspender gelten, ist der widerlich riechende Zwergholunder stark giftig. Seine schwarzen Beeren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Auch sind tödliche Krankeitsverläufe bekannt.

Aber auch die Früchte des Schwarzen Holunders und des Bergholunders sind schwach giftig und können bei empfindlichen Menschen (nach rohem Verzehr) zu gesundheitlichen Problemen führen.  

 

Bild oben: Fruchtstand Zwergholunder    

                                           

Bild unten: Fruchtstand Hirschholunder

 

Bild unten: Fruchtstand Schwarzer Holunder

Samenreife der Waldrebe: wollige Buschel (Herbst und Winter)
Samenreife der Waldrebe: wollige Buschel (Herbst und Winter)

Die Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba) ist im Odenwald und im Ried anzutreffen. Sie bevorzugt feuchte und sonnige Standorte (besonders auch Auwälder und Waldränder). Die Waldrebe ist ein sommergrüner Kletterstrauch - sie ist eine Liane. Die Waldrebe ist leicht giftig. Sie enthält Protoanemonin, welches eine hautreizende Eigenschaft aufweist. Bei Kontakt treten Rötungen, Blasenbildungen und Juckreiz auf.

 

Bei Wikipedia gefunden: "Im Mittelalter entstellten sich Bettler ihre Haut mit dem Pflanzensaft, um durch ihr Aussehen Mitleid zu erregen und die Spendenfreudigkeit der Bürger zu fördern. Deshalb nannte man die Pflanze damals 'Teufelszwirn‘“.

Efeu - Fruchtstand
Efeu - Fruchtstand

Der Gemeine Efeu ist eine immergrüne ausdauernde Kletterpflanze (Wurzelkletterer). Efeu wächst an vielen Stellen im Odenwald und im Ried. Waldbäume, Hecken, Steinbrüche, Häuser und Ruinen werden vom Efeu berankt. Die Pflanze wurde 2010 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Alle Teile des Efeus sind giftig. Bereits 2 bis 3 Beeren des Efeus lösen Vergiftungserscheinungen aus: Durchfall, Erbrechen, Krämpfe. Als Heilpflanze hat er Efeu eine lange Tradition. Wikipedia: "Historisch wird auch von der empfängnisverhütenden und sogar abtreibenden Wirkung der Pflanze berichtet, die wohl auf die toxische Wirkung zurückzuführen ist: 'Alle frommen Frauen sollen sich hüten, von diesem Safte gekochte oder gebrannte Wasser zu sich zu nehmen.'“

Schlehe: oben Blüte, unten Früchte
Schlehe: oben Blüte, unten Früchte

Der Schlehdorn, kurz Schlehe genannt, ist im Odenwald und im Ried noch häufig anzutreffen. Sie ist der perfekte Strauch für die Hecken, ernährt viele Vögel im Winter mit seinen Früchten, ist für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge im Frühling einer der ersten Nektarspender und bietet sich dem Neuntöter an, erbeutete Mäuse und Insekten auf die Dornen aufzuspießen.

Blüte, Rinde und das Fruchtfleisch wurden schon seit der Jungsteinzeit als Arzneimittel verwendet. Die Früchte der Schlehe sind dagegen für Mensch und Tier nur nach der Vollreife attraktiv (Grund: der hohe Gerbstoffgehalt). Da sich im Kern des Samens Blausäure-Glykosid Amygdalin befindet, ist der Kern der Schlehe für den Menschen als giftig einzustufen. (Wie auch bei anderem Steinobst: Pflaume, Aprikose, Nektarine, Kirsche.)

Auch ist die Schlehe im Volksglauben - wie die Haselnuss - ein besonderer Strauch.

Der Gewöhnliche Liguster ist in Mitteleuropa heimisch. Als reichverzweigter Strauch mit einer Wuchshöhe von 4,5 m ist er ein typischer Heckenbilder. Liguster gilt als "Bienenweide" und ist auch für viele Schmetterlingsarten ein Nektarspender. Mehr als 20 Vogelarten fressen die schwarzen Beeren. Damit sind die Ligusterbeeren auch eine wichtige Winter-Futterquelle. Menschen sollten dem Strauch mit Vorsicht begegnen.

Wikipedia zur Giftigkeit: "Die Beeren des Liguster sind giftig, der Verzehr kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Leibschmerzen führen. Die Wirkung tritt sicher ein, wenn eine größere Menge gegessen wurde. In den Blättern ist das Glucosid Syringin enthalten, wodurch sie ebenfalls giftig sind. Hautkontakt beim Schneiden der Pflanze kann zu Hautreizungen, dem sogenannten Liguster-Ekzem, führen."

Kiefernmistel im Lorscher Wald
Kiefernmistel im Lorscher Wald

Im Odenwald und im Ried teilweise sehr häufig anzutreffen: die Mistel. Von ihr gibt es drei Unterarten, die sich im wesentlichen durch die Art ihrer Wirtspflanzen unterscheiden: Laubholzmistel, Tannenmistel und Kiefernmistel. Giftig sind die Blätter der Mistel (Lektine), nicht die Beeren. Als Heilpflanze wurde die Mistel seit der Antike hoch gelobt und war auch für Kelten und Germanen eine fast „heilige“ Pflanze. Heute weiß man, dass die nachgesagte Heilkraft wohl im Volksglauben übertrieben wurde. 

Die Stechpalme ist häufig in Parks aber auch zunehmend in Hecken zu finden. Den meisten Menschen sind die Zweige mit den roten Früchten als Weihnachtsdekoration bekannt. Die europäische Stechpalme kann bis zu 300 Jahre alt werden. Ihr Holz wird von Drechslern und Tischlern sehr geschätzt. Die in Deutschland unter Schutz stehende Stechpalme finden wir im Odenwald und im Ried vor. Ab Oktober schmückt sich die Stechpalme mit den reifen roten Früchten (Winter-Vogelnahrung vor allem für Amseln und Drosseln).

Früchte und Blätter sind giftig. Laut Wikipedia sollen 20- 30 rote Beeren bereits für einen Erwachsenen tödlich sein. "Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Lähmungen, Nierenschäden, Durchfall, Magenentzündung, Schläfrigkeit." (entn. Wikipedia)

 

Stechpalme:

 

Bild oben: Blüte (Mai/Juni)

 

Bild Mitte: Früchte sind noch gelb (Ende August)

 

Bild unten: rote Früchte (Oktober/November)

Eibe mit roten Beeren
Eibe mit roten Beeren

Die heute sehr selten gewordene und streng geschützte Eibe gehört zu den Bäumen, die als giftig eingeordnet werden. Die ganze Pflanze, die bis zu 2.000 Jahre alt werden kann, enthält Toxin. (Holz, Rinde, Nadeln und Samen) Nur der Samenmantel ist genießbar. Aber auch beim Verzehr der roten Früchte traten bereits Vergiftungen auf. Vergiftungen sind von Menschen, Pferden und Rindern bekannt. Also – Hände weg von der Eibe, dem Baum mit den weichen Nadeln.

 

Anm.: Die Eibe war einst das begehrteste Holz für Bögen - und das seit der Steinzeit.

Früher war derWurmfarn ein bekanntes Mittel gegen den Bandwurm (Namensgeber für den Farn). Gesammelt wurde das Rhizom ohne Wurzeln und Blattbasen. Wegen der Giftigkeit des Farns und den Nebenwirkungen wird die Pflanze nicht mehr verwendet.

 

 

Der Adlerfarn ist ein weltweit verbreiteter, auffälliger Farn und auch in trockenen Waldabschnitten des Odenwaldes zu finden. Auf Lichtungen kann es zu einem massenhaften Auftreten kommen. Auffallend sind die langen Wedel. Der Farn selbst wird in der Regel 0,5 bis 2 m hoch. Die gesamte Pflanze ist giftig. Die jungen Blätter beinhalten den höchsten Gehalt an Wirkstoffen wie Blausäureglycoside. Häufig wurden bei Tieren Vergiftungen festgestellt. 

links: Wald-Schachtelhalm  -  rechts: Acker-Schachtelhalm
links: Wald-Schachtelhalm - rechts: Acker-Schachtelhalm

Schachtelhalme sind mit Farnen verwandt und gelten als lebende Fossilien (seit dem Oberen Devon - ca. seit 375 Millionen Jahre). Während der Acker-Schachtelhalm (Acker-Unkraut) seit Jahrhunderten als eine bewährte Heilpflanze geschätzt wird, gehören alle anderen Schachtelhalme zu den Giftpflanzen. Diese lieben feuchte Standorte oder stehen wie der Sumpfschachtelhalm im Wasser.

Schachtelhalme wachsen an geeigneten Standorten im Odenwald und im Ried.

 

Wikipedia: "Eine Eigenart der Schachtelhalme ist die Einlagerung von Silizium (als Ligninersatz) in die Zellwand. Die Pflanze enthält bis zu 7 % Kieselsäure. Diese Einlagerungen machen Schachtelhalme zu einem sanften Scheuermittel (Zinnkraut)."

Der Rote Fliegenpilz ist im Vergleich zu einigen giftigen Pflanzen weniger giftig, aber auch nicht harmlos. Bereits ab Juni (bis in den November hinein) können wir den Fliegenpilz recht häufig im Odenwald und im Ried finden. Bereits bei Kindern ist der schöne Giftpilz als solcher bekannt. Vergiftungssymptome treten nach einer ½ bis 3 Stunden auf: Verwirrung, Sprachstörungen, Angstgefühl und Depressionen, aber auch Gleichgültigkeit und Glücksgefühle. (Rauschzustand – wie bei Alkohol)

 

Übrigens: Wenn man Teile des Fliegenpilzes in gezuckerte Milch legt, und Fliegen naschen davon, wirkt das Gift auf die Fliegen sofort tödlich. 


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